Der 7 Sekunden Test für Ihren Lebenslauf

Wie viel Zeit verbringen Personaler mit meinem Lebenslauf?

Und worauf achten sie dabei?

Eine Studie des Jobportals The Ladders bringt Licht ins Dunkel:

Im Schnitt brauchen Recruiter 7.4 Sekunden, um Kandidaten anhand des Lebenslaufs als passend oder unpassend zu qualifizieren.

Für die Studie wurden professionelle Recruiter 2012 und 2018 mit der Eye Tracking Methode begleitet. Sie untersuchten die Augenbewegungen der Recruiter beim Scannen von Lebensläufen. So konnte analysiert werden, wo und wie lange ihre Augen und damit die Aufmerksamkeit auf bestimmten Themen lag.

Worauf achten Personaler beim Checken des Lebenslaufs?

Die erste Studie von 2012 zeigte, dass 7 zentrale Informationen im Fokus der Personaler stehen:

  • Name

  • aktuelle Position

  • aktueller Arbeitgeber

  • vorheriger Arbeitgeber

  • vorherige Position

  • Start und Ende der aktuellen und vorherigen Position

  • Ausbildung

Die restlichen Inhalte wurden meist nur auf Keywords gescannt.

Welche Rolle spielt die Formatierung von meinem Lebenslauf?

Kurz gesagt: eine Zentrale! Auf diesen vier Lebensläufen ist eine Heat Map zu sehen. Sie stammt aus der aktualisierten Studie von 2018 und zeigt, wo Personaler am häufigsten hinschauen und wie lange sie verweilen (je dunkler die Farbe, desto länger).

In den ersten beiden Lebensläufen sieht man, dass die Recruiter die Informationen relativ gleichmäßig gescannt haben. Die Jobtitel wurden angeschaut und dann bei Bedarf noch Zusatzinformationen gelesen.

Eye Tracking Ergebnisse bei optimierten Lebensläufen Eye Tracking Studie

Lese-Verhalten bei gut formatierten Lebensläufen

Diese beiden Lebensläufe sind eher unübersichtlich formatiert, und zwar kennzeichnend durch:

  • lange Sätze

  • wenig Freiraum („whitespace“)

  • viele Spalten

Das Ergebnis: Die Personaler scannten nicht alle wesentlichen Inhalte, sondern hatten hohe Verweildauern bei einzelnen Passagen. Vermutlich um zu versuchen, überhaupt die wichtigen Inhalte zu erfassen.

Leseverhalten bei schlecht formatierten Lebensläufen aus The Ladder Eye Tracking Study

Leseverhalten bei schlecht formatierten Lebensläufen

 Wie sollte ich meinen Lebenslauf optimieren?

Personaler scannen Ihren Lebenslauf im ersten Schritt nur sehr flüchtig. Machen Sie es ihnen also möglichst leicht, alle wichtigen Informationen zu finden.

  • Nutzen Sie simple Layouts und Schriften

  • Fetten Sie Jobtitel und ggf. Untertitel. Recruiter suchen nach diesen Informationen, daher sollten Sie es Ihnen so leicht wie möglich machen.

  • Nutzen Sie kurze Statements statt langer Sätze, um Ihre Erfolge zu beschreiben

  • Bringen Sie die wichtigsten Infos auf die ersten 2 Seiten: Die Studie zeigte, dass Personaler auf der zweiten Seite genau so viel Zeit verbringen wie auf der ersten. Allerdings nur, wenn die erste Seite schon einen guten Eindruck gemacht hat. Ab Seite 3 nimmt die Aufmerksamkeit ab, egal wie gut die ersten beiden Seiten angekommen sind.

  • Vermeiden Sie Keyword Stuffing, also das Überfrachten des Lebenslaufs mit Schlüsselwörtern. Sie kommen damit vielleicht durch ein erstes automatisches Lebenslauf-Screening. Aber wenn Ihr Lebenslauf diesen Schritt besteht, wird er unweigerlich von einem Personaler gesichtet.

In diesem Artikel geben wir Ihnen eine Hilfestellung, wie lang Ihr Lebenslauf sein darf.

Quellen:

 

 
 

Über die Autorin

Carmen Kraushaar ist Gründerin der bpw-akademie und langjährige Partnerin der Personalberatung QRC Group. Sie berät seit über zehn Jahren Unternehmen bei der Besetzung von Fach- und Führungspositionen sowie Mitarbeiter und Kandidaten bei der Karriereentwicklung.

 

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